Kita Studie Claudia Strissel

Kita oder Tagespflege – Eltern sind gut informiert und entscheiden bewusst

Eltern entscheiden sehr bewusst darüber, ob sie ihre Kleinkinder zu einer Tagesmutter oder in die Kita bringen. Bei der Entscheidung für eine Kindertagespflege stellen die Eltern nicht die eigene Arbeitsbelastung oder Hilfen im Familienkreis und vom Partner in den Vordergrund. Ausschlaggebend sind Qualitätsmerkmale der angebotenen Betreuung sowie Vertrauen und Sympathie zu Tagesmutter oder Tagesvater. Das hat eine Befragung von mehr als 800 Eltern in Blasewitz, Pieschen und der Neustadt im Auftrag des Eigenbetriebes Kindertagesstätten ergeben. Die Umfrage ist Bestandteil der Diplomarbeit von Soziologiestudentin Claudia Strissel. Sie kennt den Eigenbetrieb bereits aus ihrer Praktikumszeit und hat daraus zusammen mit der Leiterin strategisches Management, Sabine Grohmann, das Konzept für die Studie entwickelt.

Bibas Sabine

Sabine Bibas: Informationsangebot für Eltern soll weiter ausgebaut werden. Foto: W. Schenk

Bei der Entscheidung für die Kindertagespflege werden die individuelle Betreuung und die vertrauensvolle Atmosphäre besonders hoch bewertet, erläutert Strissel. Eltern, deren Kinder in Kitas betreut werden, haben zwar ebenfalls hohe Ansprüche, schätzen aber ein, dass deren Realisierung nicht immer gewährleistet ist. Dennoch ergab die Befragung für beide Betreuungsformen der Kinder bis 3 Jahre eine beeindruckende Note bei der Zufriedenheit: 94,4 Prozent bei der Tagespflege und 92,1 Prozent für die Kitas. Anne Göhler-Seifert, die sich die Präsentation der Ergebnisse in der Beratungsstelle des Malwina e.V. aufmerksam verfolgte, ist eine der „sehr zufriedenen“ Mütter. Für ihre beiden Kinder, 6 und 2 Jahre alt, sei die Tagespflege ideal gewesen. Als sie bei der Besichtigung in der Kita den Schlafraum mit 30 Betten gesehen habe, sei ihr die Entscheidung nicht schwer gefallen. Die kleine individuelle Gruppe und ein schnell entstandenes Vertrauensverhältnis zur Tagesmutter seien eine gute Alternative gewesen. Wichtig war auch, so die junge Frau, „dass täglich frisch gekocht wurde und das Essen nicht aus einer Großküche kommt“.

Für Sabine Bibas, Chefin des Eigenbetriebes, ergibt sich aus den Ergebnissen der Studie vor allem die Schlussfolgerung, dass das Informationsangebot für die Eltern weiter qualifiziert werden muss. Bestärkt fühlen sich die Mitarbeiter des Eigenbetriebes auch in dem jetzt organisierten Nebeneinander beider Betreuungsangebote. Rund 18 Prozent, das sind etwa 1.800 Plätze, entfallen auf die Kindertagespflege. 412 Tagesmütter und Tagesväter seien dafür vom Eigenbetrieb zertifiziert. Alle anderen Kinder nutzen die Kita. Desden hat 370 Kindertagesstätten, davon 201 in freier Trägerschaft.

Die Relation zwischen Kita und Kindertagespflege werde auch in Zukunft so betehen bleiben, meint Bibas. Dies widerspiegele die Nachfrage der Eltern. Seit Mitte 2013 sei der Eigenbetrieb in der Lage, die Bedürfnisse der Eltern entsprechend zu berücksichtigen. Ein besonderer Schwerpunkt bei der Kindertagespflege sei die Organisation der Ersatzbetreuung. Auch hier hätten sich inzwischen verschiedene Modelle erfolgreich etabliert. Die Sicherung der Ersatzbetreuung spiele bei der Entscheidung der Eltern für die Tagespflege eine sehr große Rolle.

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