hufewiesen trachau

Thomsen Group legt Nutzungskonzept für Hufewiesen im April vor

Die Hamburger Thomsen Group will im April ihr Konzept für die Nutzung der Hufewiesen Trachau vorstellen. Die Arbeitsergebnisse werden jetzt noch durch eine Marktforschung überprüft, erklärte Thomsen-Projektbeauftragter Jan Reichert. Mit erfahrenen Marktforschungsinstituten wie Emnid, GfK oder Forschungsgruppe Wahlen soll die Meinung der Anwohner in Pieschen, Trachau und Mickten und der Dresdner insgesamt zur Zukunft der Hufewiesen eingeholt werden. Das Projekt sei bereits ausgeschrieben und werde jetzt vergeben. Dann, so Reichert, habe man valide Daten für die weitere Diskussion mit der Stadtverwaltung. Die vom Verein Hufewiesen Trachau durchgeführte Befragung halte wissenschaftlichen Kriterien nicht stand. Bei den ersten Untersuchungen vor Ort habe man festgestellt, dass die Gegenwehr gegen eine teilweise Bebauung nicht so groß ist, wie gedacht. Das Nutzungskonzept werde im April dem Auftraggeber und Eigentümer des Areals Hufewiesen, der Hamburger Adler Real Estate, präsentiert. Die Adler Real Estate entscheide danach über das weitere Vorgehen.

Die Grundstückseigentümer hoffen immer noch auf ein Baurecht, zumindest auf Teilflächen ihres Eigentums. Der Verein Hufewiesen Trachau hatte dem Eigentümer die Übernahme der Grundstückshaftpflichtversicherung angeboten, um eine Zwischennutzung zu ermöglichen. Wir bleiben bei unserer Ablehnung, sagte der Sprecher der Hamburger Immobilienfirma, Jörg Bretschneider. „Die Sicherungspflichten des Eigentümers kann der Verein nicht übernehmen“, so Bretschneider. Das sei weder eine juristische, noch eine finanzielle Lösung. Er schloss darum auch aus, dass die Zäune um die Hufewiesen wieder abgebaut werden. Die Stadt, so Bretschneider, „muss sich um eine Lösung zu den Hufeweisen bemühen und sich endlich bewegen“.

Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) stellte auf Anfrage klar, dass für die Hufewiesen gegenwärtig kein Baurecht bestehe. „Der größte Teil des Areals befindet sich im rechtswirksamen Überschwemmungsgebiet der Elbe, in dem grundsätzlich kein Baurecht über Bebauungsplan hergestellt werden kann. Weiterhin liegt das Gebiet im Bereich erhöhter Fluglärmbelastung, was das mögliche Nutzungsspektrum auf lärmunempfindliche Nutzungen beschränkt. Neben weiteren Restriktionen, wie zum Beispiel geschützte Biotope, muss der Lärm der Bahntrasse berücksichtigt werden“, erklärte Marx.

Man sei ja zu Kompromissen bereit, erklärte Bretschneider und verwies auf die Variante, für einen Teil der Fläche Baurecht herzustellen. Der Rest könne dann als Wiese oder Park für die öffentliche Nutzung freigegeben werden.

Ob für Teile der Hufewiesen Baurecht möglich ist, hängt auch von der Auswertung des Juni-Hochwassers 2013 ab. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Dies ist zum Beispiel auch der Grund dafür, warum die Stadtverwaltung derzeit nicht über das Vorhaben von USD Immobilien entscheidet, auf dem Gelände der sogenannten Hafencity 58 Wohnungen auf der Grundlage eines früher genehmigten Bebauungsplanes zu errichten.

Ob die neuen Berechnungsmodelle für den Verlauf von Hochwassern für die Pläne von Adler Real Estate Konsequenzen haben, ist noch offen. Ungemach droht zusätzlich vom neuen Flächennutzungsplan für das Dresdner Stadtgebiet. Er könnte die Nutzung der Hufewiesen grundsätzlich ändern. Der Entwurf war noch nicht im Stadtrat und wartet auf die Beschlussfassung für die Offenlegung. Für eine Variante ohne teilweises Baurecht ist allerdings kein Nutzungskonzept bei der Thomson Group beauftragt.

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