Lenny ist sechs Jahre alt und auf gutem Wege, eine Recyclingexperte zu werden. Er baut sich gerade ein Restaurant. Alles soll in einen Karton passen, in dem früher Spültabs zu Hause waren. Drei Tische stehen schon, die Beine aus Korken, die Tischplatte aus Kronkorken. Mit einer kleinen Papierschere wird gerade noch an der Außenfassade gearbeitet. Daneben hat sich Dario eine neue Bestimmung für eine Konservendose ausgedacht. Er plant ein neues Haus für seine Babyschlangen. Es soll blau werden. Ob die Schlangeneltern Pythons oder Ringelnattern sind, weiß er nicht so genau, aber er kennt ihre Namen: Django und Lola.
Lenny und Dario sind zwei von 128 Kindern in der Kita in der Lommatzscher Straße 83, die sich spielend in ihrem Alltag mit dem Thema Abfallvermeidung und Mülltrennung auseinandersetzen. Gemeinsam mit Eltern und den Erzieherinnen haben sie eine Informationsecke eingerichtet. Weil die gelbe, blaue und schwarze Tonnen fehlen, müssen nicht mehr benutzte Plasteeimer den Zweck erfüllen. Die Kinder haben sie entsprechend beschriftet. Auf zwei Wäscheleinen sind verschiedene Abfälle sortiert und aufgehängt. In einer Spielecke basteln drei Jungen aus alten Papprohren, Plasteflaschen oder Plasteschläuchen Murmelbahnen. Aus Joghurtbechern sind neue Blumentöpfe für den kleinen Kräutergarten entstanden.
Heute wurden Kinder, Erzieherinnen und Eltern für ihr Engagement bei der Mülltrennung und Ressourcenschonung ausgezeichnet. Ernst Kötter, Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung „Zukunft schützen – Neue Energien für die Jugend“ überbrachte eine Spende von 1.000 Euro. Unsere Stiftung mit Sitz in Dresden fördert Projekte von Kindern und Jugendlichen, die sich spielerisch mit den Themen erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und Energieeinsparung auseinandersetzen, erläutert Kötter. In der Vergangenheit wurden zum Beispiel eine energetische Turnhalle in Templin, ein Naturlehrpfad in der Dresdner Heide oder die Umweltwerkstatt im Pieschener Stadtteilzentrum Emmers unterstützt.
Kita-Leiterin Mandy Langer freut sich. „Mit dem Geld werden wir fünf Mülltrennstationen einrichten“, sagt sie. Die Gestaltung werde den Kindern überlassen. Geplant sind auch Besuche in Entsorgungsfirmen. Mit der Sächsischen Umweltakademie seien zudem mehrere Projekte in den kommenden Sommermonaten geplant. Die Kinder würden beim Wiederverwenden des Hausmülls sehr einfallsreich sein. Außerdem könnte sich das Kita-Team auf viele sehr aktive Eltern stützen.
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