Coloradio zieht nach Pieschen

Coloradio zieht nach Pieschen

Das freie Radio in Dresden mit dem kunterbunten Namen „Coloradio“ zieht um. Derzeit ist der Sender auf der Jordanstraße beheimatet. Bis zum Ende des Jahres will der Verein mit allen Gerätschaften nach Pieschen ins Zentralwerk umziehen.

Das Radio ist 23 Jahre alt und hat schon einige Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert. Angefangen hatte alles seinerzeit in Striesen, damals noch mit Bandmaschinen und mechanischem Schnitt. Ende der 90er Jahre zog der Sender in die Neustadt. Bis 2007 wurde immer donnerstags nach 20 Uhr auf der Frequenz von Energy gesendet. Seitdem ist Coloradio über Apollo-Radio zu hören. Das Programm läuft über die Frequenzen 98,4 und 99,3 MHz, immer von Montag bis Freitag von 18 bis 23 Uhr und am Wochenende von 12 bis 24 Uhr.

Noch in diesem Jahr soll der Umzug abgeschlossen sein.

Bis Jahresende soll der Umzug abgeschlossen sein.

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Das Zentralwerk in der ehemaligen Druckerei „Völkerfreundschaft“ auf der Riesaer Straße hat sich aus dem Verein Friedrichstadt Zentral entwickelt. Auf rund 4.000 Quadratmetern entstehen Räume für Kunst, Handwerk und Kultur. „Das ist für uns ein Gewinn, so nah an Künstlern und Kultur dran zu sein“, berichtet Thomas Preibisch, der am Wochenende das Frühstücksradio moderiert. Nebenbei hat er die Pressearbeit für den Sender übernommen. Gemeinsam mit den Moderator-Kollegen Bert G. und Karsten vom Kosmonauten FM schiebt er im alten Studio fürs Foto nochmal an den Reglern. „Der Hörer wird vom Umzug nicht viel mitbekommen, das geht reibungslos“, verspricht Bert G.

Bis zum Ende des Jahres soll der Umzug von der Neustadt ins Zentralwerk im Stadtteil Pieschen geschafft worden sein, sodass ab Januar 2017 die Sendungen aus den neuen Studios ausgestrahlt werden können. Der Rohbau ist bereits geschafft, doch noch fehlt das nötige Kleingeld für die Ausstattung.

„Das ist jetzt die entscheidende Phase“, sagt Maximilian Franke, Vorstandsmitglied der Radioinitiative Dresden e.V., die das Freie Radio betreibt. „Um diesen Umzug zu realisieren, haben bereits viele Radioleute, Freunde und helfende Hände ehrenamtlich angepackt, vielerlei Arbeit auf sich genommen und brauchen nun abschließend finanzielle Mittel für die Gestaltung der neuen Räume und die Technik, damit der Sendebetrieb nahtlos weiter gehen kann.“

Coloradiomoderatoren im Studio auf der Jordanstraße

Coloradiomoderatoren im Studio auf der Jordanstraße

Um die fehlenden 7.500 Euro aufzutreiben, starten die Sendungsmacherinnen und Sendungsmacher daher ab heute bis zum Ende des Monats eine Crowdfunding-Kampagne und rufen alle Hörerinnen, Hörer und Freunde zur Unterstützung auf.

Zu Coloradio gehören deutsch- und fremdsprachige Sendungen mit lokalem Bezug. Außerdem werden Themen behandelt, die nach Ansicht der Radiomacher in den etablierten Medien keine oder kaum Beachtung finden. Außerdem werden Sendungen von anderen deutschsprachigen freien Radios übernommen.

Die sächsische Landesmedienanstalt (SLM) fördert den Sender. Sie übernimmt die Leitungskosten von ungefähr 1000,- Euro pro Monat. Dies war aber nicht immer selbstverständlich, wurde von dem Verein per Gericht erstritten, in der heißen Phase konnte Coloradio im April und Mai 2010 für einige Wochen nur per Internetstream gehört werden.

Schon im Jahr 2015 hat sich die Radioinitiative Dresden e.V. aufgrund hoher Mietpreise dazu entschieden, mit den Redaktionsräumen und den Studios im Hinterhof der Jordanstraße 5 aus der Neustadt wegzuziehen und einen zeitgemäßen Neustart in Pieschen als Genossenschaftsmitglied des neuen Kreativzentrums „Zentralwerk“ zu beginnen.

Der Artikel ist mit freundlicher Unterstützung des Neustadt-Geflüsters entstanden.

Info:

Umzug per Crowdfunding-Kampagne unterstützen
Infos, Frequenzen, Streams und Programm unter: www.coloradio.org
Infos zum Zentralwerk unter: www.zentralwerk.de

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