Zastrow Holger Stauffenbergallee West

Stauffenbergallee West – Kein Anschluss für Beschäftigte und Anwohner

Seit zwei Tagen müssen die rund 300 Beschäftigten des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr in ihr neues Bürogebäude auf der Stauffenbergallee fahren. Die Behörde hatte zuvor ihren Sitz in der Bautzner Straße 19a und war durch die Nähe zum Albertplatz perfekt an den städtischen Nahverkehr angebunden. „Etwa 80 Mitarbeiter hatten bislang ein Jobticket für den Weg in die Bautzner Straße. Weil die Anbindung der Stauffenbergallee aber sehr umständlich ist – zweimal Umsteigen ab Bahnhof Neustadt plus Fußmarsch – fürchten wir jetzt einen drastischen Rückgang der ÖPNV-Nutzer“, schildert Isabel Siebert, Sprecherin des Landesamtes, erste Erfahrungen.

Stauffenbergallee West

Schlechte Straßenqualität und Großpflaster – da fährt kein Bus, so die Verkehrsbetriebe. Foto: W. Schenk

„Eine andere Lösung ist kurzfristig nicht in Sicht“, erklärt Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Auf diesem Abschnitt der Stauffenbergallee könnten aufgrund des schlechten Straßenzustandes keine Busse fahren, begründet Lösch. Erst wenn die Straße eine neue Decke bekommt oder grundhaft ausgebaut wird, sei zum Beispiel eine Verknüpfung der Linien 74 und 76 zu einer durchgehenden Verbindung über die Stauffenbergallee machbar. Der Versuch, vom Haltepunkt Pieschen aus eine Anbindung bis zum Sitz der Bereitschaftspolizei zu schaffen, sei daran gescheitert, dass die Wendeschleife auf dem Polizeigelände gelegen hätte.

Für Holger Zastrow, Vorsitzender der FDP/FB-Stadtratsfraktion, ist das ein unhaltbarer Zustand. Das Gebiet der Stauffenbergallee West habe sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Rund 1.500 Beschäftigte müssten täglich zur Bereitschaftspolizei, Polizeiverwaltung, Landesärztekammer, zum Polizeirevier Neustadt und jetzt auch noch zum Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Hinzu kämen die Anwohner und der Publikumsverkehr zum Polizeirevier. Das Land plane außerdem am Hammerweg eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber mit 700 Plätzen.

„Die Straße muss darum dringend saniert und vom Nahverkehr befahren werden“, sagt Zastrow. An den Planungsmitteln scheitert es nicht. 457.000 Euro stehen nach seinen Worten im Haushalt zur Verfügung. Der Freistaat habe in den Behördenstandort an der Stauffenbergallee investiert, meint er und erinnert daran, dass für Landesamt auch Leipzig als Standort im Gespräch war. „Jetzt muss die Stadt ihre Hausaufgaben machen“, sagt der FDP-Politiker. Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hatte ihm auf seine Anfrage gerade erst geantwortet. „Grundsätzlich ist festzustellen, dass der gegenwärtige Straßenzustand (teils Großpflaster) für die dauerhafte Einrichtung einer durchgehenden Buslinie ungeeignet ist“ und dann präzisiert: „Die Verbindung in Richtung Königsbrücker Straße erfolgt erst nach dem grundhaften Ausbau der Stauffenbergallee.“

Damit will sich Rainer Förster, Präsident des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, nicht zufrieden geben und äußerte „den Wunsch an die Landeshauptstadt Dresden, den grundhaften Ausbau bzw. kurzfristig eine Sanierung der Stauffenbergallee voranzutreiben“. Die schlechte Nahverkehrsanbindung „ist der einzige Wermutstropfen für den neuen Standort“, sagte er. Erstmals seien alle Mitarbeiter an einem Arbeitsort zusammen. Alle Anstrengungen, neues Leben in die Albertstadt zu bringen, hängen an der dringend sanierungsbedürftigen Stauffenbergallee, so Förster. Das gelte nicht nur für die DVB-Busse, sondern auch für alle Rad- und Autofahrer.

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